Während der Karwoche finden Prozessionen und Umzüge statt, auf denen zentnerschwere Mariendarstellungen durch die Gassen getragen werden. Begleitet wird der Zug von in Kutten gekleideten Menschen und flamencoartigen Gesängen. Der Höhepunkt ist dabei immer die Nacht zum Karfreitag, wenn Tausende von Gläubigen vor der Basílica de la Macarena versammeln. Um zwei Uhr Nachts wird die „Virgen de la Macarena“, Sevillas berühmteste Schutzheilige auf einer feierlich geschmückten Bahre aus der Kirche getragen.
Die Feria de Abril bildet das Gegenstück zur Semana Santa. Seinen Ursprung hat dieses Fest im 19. Jahrhundert, als es noch ein Markt für landwirtschaftliche Erzeugnisse war. Auf dem Festgelände im Barrio Los Remedios wird eine ganze Zeltstadt mit Pavillons errichtet. Auf Umzügen sind Kutschen, Reiter und Edelleute in festlichen Trachten unterwegs und die ganze Nacht über wird Sherry getrunken und Sevillanas getanzt. Der Flamenco ist für den Spanier der Tanz schlechthin und so ist es nicht verwunderlich, dass es in Sevilla ein Flamencomuseum, das Museo del Baile Flamenco, gibt. Hier findet im Innenhof jeden Tag um 19 Uhr eine Flamenco-Show statt, bei der natürlich die Besten des Landes auftreten. Das Museum zeigt Exponate in Form von Musik, Tanz, Gemälde und Kostümen, die den Ursprung und Entwicklung des Tanzes aufzeigen.
Gastronomie & Nachtleben
Der Spanier isst und feiert gerne in Gesellschaft und Sevilla wartet mit einer ganzen Phalanx an edlen, deliziösen Gerichten und Getränken auf. Die weltbekannten Tapas haben ihren Ursprung in Sevilla. Das Espacio Azahar ist zweifelsfrei die schönste Bar der Stadt. Diese Bar wird nicht beworben, die Bar kennt man! Von der mit weißen Sofas und mit einem Jacuzzi ausgestatteten Dachterrasse bietet sich ein fantastischer Ausblick über die Mosaikdächer und Palmenwipfel. Dazu lässt es sich herrlich schlemmen und das zu zivilen Preisen! Ganz romantisch ist es am Abend unter dem Sternenhimmel. Dann bietet sich ein herrlicher Blick auf die Kathedrale von Sevilla, die von zahlreichen Lichtern angestrahlt wird.
Ein Lieblingsrestaurant zu benennen ist schier unmöglich. Spitzenmäßige Tapas gibt es im Eslava. Das Lokal ist „muy español“ und immer brechend voll. Wer gerne sitzen mag, geht in den etwas teureren Restaurantteil nebenan. Die Paprika, mit Fischfilet gefüllt und mit einer Wahnsinnssoße serviert, gehört zu den Spezialitäten des Hauses. Im Dos de Mayo sind die panierten Gambas in Bechamelsoße ein Gedicht.
Später in der Nacht trifft man sich dann in Bars und Diskotheken. Ein großer Teil des Nachtlebens spielt sich dabei im Bereich der Triana, besonders der Calle Betis, am Rand von Guadalquivir ab. Hier gibt es eine Vielzahl spitzenmäßiger Bars und Diskotheken, in denen du die Nacht zum Tage machen kannst. Ein echter Klassiker in Sevilla ist der San-Eloy-Hof, welchen du bei einem Sprachaufenthalt in Sevilla unbedingt einmal besuchen solltest. In der traditionellen Taverne trifft sich vor allem jugendliches Publikum zu einem Drink und Tapas.