Hilfsprojekte Ghana

Hilfsprojekte Ghana

Erfahrungsberichte zu Hilfsprojekten in Ghana

Du möchtest wissen, welche Erfahrungen andere Freiwilligenarbeits-Teilnehmer in Ghana gemacht haben? Hier findest du eine Auswahl aktueller Berichte über Erfahrungen und Erlebnisse. Und natürlich freuen wir uns, nach deinem Aufenthalt als Volontär in Ghana hier auch deinen Erfahrungsbericht zu veröffentlichen!

Vanessas Zeit als Volontär in Ghana

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Alter: 22
Reiseziel: Ghana
Heimatort: Schöppingen
In welchen Projekten hast Du Dich engagiert? Welche Tätigkeiten hast Du dabei ausgeführt? Ich war im Mayiya Learning Centre in Langbinsi in Ghana tätig. Drei Monate habe ich dort in der Schule gearbeitet und den Kindern von 4 bis 14 Jahren lesen, schreiben, rechnen, englisch und kreatives beigebracht. Richtige Lehrer gab es nicht, wir waren also auf uns alleine gestellt.

Ich war dort mit drei weiteren Mädchen. Wir hatten zwei Klassen, die wir mit je zwei von uns unterrichtet haben. Die meisten der Kinder hatten entweder nur noch einen Elternteil oder gar keinen und konnten sich deshalb eine richtige Schule nicht leisten. Wir haben morgens um 8 Uhr angefangen und haben die Schule um 13 Uhr wieder geschlossen. Dadurch, dass ich viele Spenden in Deutschland sammeln konnte, haben wir einiges in der Schule erreichen können. Fußboden in allen Räumen, Türen und Fenster, Bänke und Tische, Schulbücher, Uniformen, eine Toilette und gemeinsam mit den Kindern haben wir die Schule bunt gestaltet. Am Ende war sogar noch so viel Geld über, dass wir für jedes Kind eine Krankenversicherung für die nächsten drei Jahre abschließen konnten! Mittlerweile habe ich gehört, dass sogar ein richtiger Lehrer bezahlt wird und dort arbeitet.

Bist Du nach der Freiwilligenarbeit noch durch das Land gereist? Was hast Du gesehen und erlebt?
Ja, an den Wochenenden hatten wir Zeit für das Reisen. Accra hatten wir ja bereits in den Orientierungswochen kennen gelernt. Dann ging es für mich nach dem wunderschönen lieben kleinen Dorf Langbinsi in den Norden. Von da sind wir nach Bolgatanga gereist, wo wir in einer Stadt mit heiligen Krokodilen waren, die wir sogar anfassen durften. Auch zu den singenden Felsen nach Tongo sind wir gefahren. Ein Wochenende waren wir in Techiman in einem Affenreservat. In Kintampo haben wir die Wasserfälle besichtigt. Wir waren auch noch in Wa, wo wir eine Flusssafari machen konnten und die Nilpferde gesehen haben. Ein Ausflug wurde organisiert und bei diesem sind wir im Mole Nationalpark gewesen. Dort haben wir an einer Fußsafari und an einer Safari mit dem Jeep teilgenommen. Auf der Fußsafari haben wir bereits Elefanten entdeckt und konnten sie aus sicherer Entfernung beobachten. Auch Paviane und Antilopen und Wasserböcke haben wir gesehen. Dann sind wir ab und zu nach Tamale gereist. Unsere letzte Woche sind wir zurück in den Süden gereist. In Kumasi haben wir einen Zwischenstopp eingelegt und auch dort übernachtet. Dann ging es weiter nach Cape Coast. Dort waren wir viel im Meer und am Cape Coast Castle. In Cape Coast waren wir auch nochmal in einem Nationalpark. Tiere haben wir dort leider nicht gesehen, dennoch war es dort super. In einem Regenwald sind wir über 250m hohe Hängebrücken gelaufen. Die Aussicht und das Gefühl waren einzigartig. Dann ging es zurück nach Accra, von da aus ging dann mein Flieger nach 3 Monaten zurück nach Deutschland.

Wie hat Dir Dein Aufenthalt gefallen?
Mein Aufenthalt in Ghana hat mir sehr sehr gut gefallen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den Lebensverhältnissen habe ich mich so wohl gefühlt, dass ich Langbinsi und meine Gastfamilie schon schnell als mein zweites Zuhause gesehen habe. Die Leute machen es einem nicht schwer sich schnell wohl zu fühlen. Die Kinder in der Schule sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen und die Arbeit machte mir immer sehr viel Spaß. Jetzt bin ich auch ein bisschen stolz, was wir an der Schule alles geschafft haben, auch durch die Spenden, die ich sammeln konnte. Es wäre gut wenn es in der Schule weiterhin jemanden gibt, der den Kindern was beibringt, denn es wäre sonst zu Schade. Wir haben große Fortschritte gemacht und es wäre für die Kinder sehr ärgerlich, wenn die Arbeit dort einschlafen würde und sie nicht weiter lernen. Viele der Kinder haben besonders in Mathe und Englisch riesige Fortschritte gemacht. Beim Lesen und Schreiben gibt es bei Vielen noch Probleme. Aber wir haben unser Bestes gegeben und ich bin mir sicher, dass das viel gebracht hat. Auch das Reisen an den Wochenenden hat mir super gefallen. Besonders meine Gastfamilie ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sie haben sich super um uns gekümmert, teilweise sogar besser um uns, als um ihre eigenen Kinder. Ich mag sie sehr!

Beschreibe in 1-2 Sätzen Dein schönstes, coolstes, außergewöhnlichstes Auslandserlebnis!
Das schönste war eigentlich direkt am Anfang und ich werde das nie vergessen! Als wir unseren ersten Tag an der Schule hatten, kamen alle Kinder direkt auf uns zu gerannt und umarmten uns und waren so froh, dass wir da waren. Das war ein wirklich schönes Gefühl!

Würdest Du den Einsatz in Deinem Projekt weiterempfehlen?
Ja ich kann das wirklich weiter empfehlen. Es war ein einzigartiges Erlebnis, was ich nie in meinem Leben vergessen werde. Es ist schön helfen zu können und soviel Dankbarkeit von den Menschen vor Ort zurück zu bekommen. auch für das eigene Empfinden war es gut diese Reise zu machen. Ich weiß vieles was wir hier haben mehr zu schätzen und vor allem weiß ich jetzt viel mehr, dass man ganz ohne den "Luxus" den wir hier haben glücklich sein kann. Und ehrlich gesagt vermisse ich zum Beispiel die Eimer Dusche unterm freiem Himmel, das ist jetzt für mich Luxus, den wir hier nicht haben :) Ich glaube dieses Empfinden und dieses unglaublich gute Gefühl hat man erst wenn man selbst dort gewesen ist und es erlebt hat!

Anjas Reise nach Ghana

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Alter: 20
Reiseziel: Ghana
Heimatort: Kreuth
6 Monate in Ghana. Als ich am Flughafen stand war ich schon sehr aufgeregt. Dann ging es los. Ich hab mich von meinen Lieben verabschiedet und 12 Stunden später bin ich auch schon in Accra gelandet, wo mich eine Hitzewelle überrollte. Die Partnerorganisation SYTO hat uns dort gleich abgeholt und uns ins Hotel gebracht. Dort verbrachten wir eine Woche, in der wir viel über die Kultur, Gesundheit und Geographie in Ghana gelernt haben.

Die Woche hat mich sehr beruhigt, da ich anfangs sehr große Bedenken hatte ob ich alleine Reisen könnte oder was passiert wenn ich Malaria bekommen würde.

Nach der Woche ging es dann in den Norden. Dort wurde ich in einer Familie untergebracht, deren Lebensstil mit meinem zuhause wirklich rein gar nichts mehr zu tun hatte. Ein Vater , 3 Frauen , 10 Kinder … alles andere als einfach, wenn nur einer von ihnen Englisch kann und dieser nie da war. Etwas überfordert mit der ganzen Situation, hab ich dann um eine andere Familie gebeten und die Organisation hatte schon nach wenigen Tagen eine neue Familie organisiert. Ganz runter in den Süden ging es dann, wo ich meine neue Familie kennen lernen durfte. Sie war sehr freundlich und die Gastmutter hat sich ganz lieb um mich gekümmert. Dort blieb ich auch die restliche Zeit.

Gearbeitet hab ich in einem Krankenhaus. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich erwartet hatte aber an meinem ersten Tag war ich schon sehr schockiert. An Hygiene war nicht zu denken, die Ausstattung war auf ein Minimum reduziert, und auch generell konnte ich mir nicht vorstellen wie man hier Patienten vernünftig versorgen sollte. Aber mit der Zeit lernte ich etwas kreativ zu werden. War das Pflaster aus, benutzen wir Tesafilm, Um das Blut im Arm zu stauen, nahmen wir einen alten Infusionsschlauch….etc. Ich hab dort die Tätigkeiten einer Krankenschwester übernommen und konnte überall helfen, wo es gerade nötig war. Blutabnehemen, Vitalzeichen kontrollieren, Verbände machen gehörten zu meinem täglichen Aufgabenbereich.

Neben der Arbeit, gab es natürlich genug Zeit sich das wunderschöne Land anzuschauen. Eine erneute Reise in den Norden führte durch Kumasi , Boabeng- Fiema ( dort gibt es viele Affen zu sehen) , einem Dorf in dem man den Kente-Webern über die Schulter schauen konnte bis zum Mole Nationalpark. Auch die beeindruckenden Strände von Busua und Butre haben wir nicht verpasst, und im Regenwald ( Kakum Nationalpark ) und in Cape Coast ( Sklavenburg ) waren wir auch. Landschaftlich ist Ghana sehr vielseitig. Von Savanne bis Regenwald ist alles dabei. Es ist ein wunderschönes Land und es hat sich gelohnt sich ein bisschen Zeit für seine Entdeckung zu nehmen.

Mein halbes Jahr in Ghana war unglaublich. Ich habe viele schöne Augenblicke erlebt, auch viele frustrierende Momente in denen einfach nichts so geklappt hat wie man es sich vorgestellt hatte. Aber ich habe schnell gelernt flexibel, spontan und v.a geduldig zu werden. Es war eine riesengroße Erfahrung, und eine wunderschöne Zeit, die ich nie vergessen werde.

Monas Freiwilligendienst in Ghana

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Alter: 19
Reiseziel: Ghana
Heimatort: Kronach
Wie schnell nur die Zeit vergeht... Ganze sieben Monate soll das jetzt schon her sein, dass ich im Flugzeug Richtung Ghana saß, den Abschiedsschmerz noch in den Knochen und vor allem die Aufregung angesichts des Unbekannten, in das ich da flog. In dem Moment habe ich mir schon überlegt, ob ich mir da wohl nicht zu viel zugetraut hätte - aber jetzt im Nachhinein bin ich so unglaublich froh, die Entscheidung getroffen zu haben.

Von meiner Zeit an der Future VIP School in Ghana habe ich in jeder Hinsicht nur profitiert.
Klar hatte ich anfangs auch so meine "Startprobleme". Ist schon komisch, so einfach in ein Land tausende von Kilometern weit weg zu fliegen und plötzlich einfach nichts wiederzuerkennen... Fremdes Klima, fremde Umgebung und vor allem lauter fremde Menschen! Aber die Ghanaer machen es einem wirklich nicht schwer, sich schnell wohlzufühlen in ihrem Land.

Gleich nach meiner Ankunft habe ich am Flughafen andere Volunteers getroffen - ebenfalls von SYTO, der ghanaischen Partnerorganisation - und der Abholdienst stand auch schon bereit. Dann wurden wir ins Hostel gebracht, wo noch weitere SYTO-Voluntäre auf uns gewartet haben. Im Laufe der nächsten Woche hatten wir volles Programm - Accra-Rundfahrten, Marktbesuche, Kochkurs, Sprach- und Kulturunterricht mit dem kompletten SYTO-Personal, die einfach unglaublich nett sind. (Nur sollte man nicht vergessen, dass die eben auch Ghanaer sind und sich so nicht zu sehr auf deren Pünktlichkeit und Einhaltung des Tagesprogramms verlassen. ;) Was aber kein großes Problem darstellen sollte.)

Am Ende der Woche hieß es für die meisten von uns (insgesamt waren wir ne ziemlich internationale Truppe von 14 Mädels und einem Kerl) Abschied nehmen - die Abreise ins Projekt war gekommen. Die meisten hab ich aber vor deren Abreise noch mindestens einmal irgendwo in Ghana getroffen...

Für mich und 4 weitere stand allerdings noch der Trommel-, Tanz- und Sprachworkshop an, weshalb wir während der darauffolgenden Woche in Gastfamilien in Accra untergebracht wurden. Zwar lief die Workshopwoche anders als gedacht (wie ich schon angedeutet habe, mit Programmen und Plänen nehmen's die Ghanaer nicht so genau...), war aber 'ne klasse Möglichkeit, die anderen Volunteers sowie die SYTO-Leute und die Gegend um Accra noh besser kennenzulernen und sich in dem ganzen ghanaischen Verkehrswirrwarr zurechtzufinden. Ich würde den Workshop auf jeden Fall weiterempfehlen, auch wenn man sich nicht zu sehr auf einen stringenten Ablauf verlassen sollte...

Nach dieser weiteren Woche fiel uns der Abschied von den anderen Workshopteilnehmern schon wesentlich schwerer als nach der Orientierungswoche. Aber natürlich haben wir uns auch alle auf unsere Projekte gefreut und waren schon ganz gespannt, was uns wohl erwarten würde.

Mein Projekt war in Madina, einem Vorort von Accra, worüber ich ziemlich froh war. Auch der erste Eindruck war viel besser als gedacht, die Schule sowie das Haus meiner Gastfamilie sahen so einladend und freundlich aus, dass ich mich richtig gefreut habe, da arbeiten zu dürfen.

Für die ersten 2 Monate waren wir zu zweit im Projekt, zusammen mit einem anderen Mädel, das gleichzeitig mit mir angekommen ist, aber keine Workshopwoche hatte.
Darüber waren wir beide, denke ich, schon ziemlich froh und haben uns super verstanden. Nur zu tun gab es anfangs relativ wenig... Wir hatten nur 2 richtige Unterrichtsstunden am Tag, die wir dann meistens zusammen gehalten haben. Den Rest der Zeit haben wir uns mit den kleineren Kindern beschäftigt, den Unterricht für den nächsten Tag vorbereitet oder uns einfach unterhalten.
Was sich dann geändert hat, als meine "Schwester" wieder abgereist ist... Ich habe sogar eine eigene Klasse bekommen, womit ich dann schwer beschäftigt war, was aber auch wahnsinnigen Spaß gemacht hat.
Worauf ich besonders stolz war, war den ghanaischen Lehrern zu beweisen, dass man auch ohne Prügel unterrichten kann :) Was allerdings, das muss ich zugeben, nicht in jeder Klasse dauerhaft funktioniert hätte. Die Kinder sind einfach so daran gewönt, dass es schon viel Kraft und Nerven kostet, sie ohne "Stock" für längere Zeit ruhig zu halten. Aber die Mühe lohnt sich auf jeden Fall! Mit der Zeit kommt der Respekt der Kinder von ganz alleine, man muss nur Geduld haben - und der Respekt muss natürlich auf Gegenseitigkeit beruhen...

Am Wochenende bin ich meistens mit anderen Volunteers durch Ghana gereist, d.h. wenn ich nicht gerade mit meiner Gastfamilie auf einer Familienfeier, Hochzeit, Beerdigung oder Taufe war. Oder einfach nur in der Kirche, die viel schöner und spannender ist als die europäische. Es lohnt sich auf jeden Fall, das mal erlebt zu haben, auch wenn man selbst kein sehr gläubiger Mensch ist - die Ghanaer freuen sich über alle Maßen. Ich hab im Laufe der Zeit sogar ghanaische Songs gelernt, die ich dann zum Teil mit dem Chor, zum Teil mehr oder weniger alleine in der Kirche vorgetragen habe (bzw vortragen musste...).
Hat wahnsinnig viel Spaß gemacht und, das muss ich zugeben, mir viele Freunde eingebracht :)

Während unserer Reisen haben wir so ziemlich jede Region Ghanas gesehen (außer den ganz hohen Norden, da ist ja aber auch nicht mehr so arg viel...). Sogar bis nach Tamale und Mole haben wir es mal geschafft und da unsere europäischen Freunde von der Orientierungswoche besucht. Wer die Zeit hat, sollte sie auf jeden Fall nutzen, um sich ein bisschen in Ghana umzuschauen, es lohnt sich!
Und es gibt wirklich nichts einfacheres als das Reisen in Ghana. Einfach an die Straße stellen, den nächstbesten Trotro anhalten und los geht's. Hotelreservierungen sind gut, aber auch nicht unbedingt notwendig, man findet eigentlich immer was.

Ich hoffe, mein Bericht hat euch etwas weitergebracht, ich kann euch eigentlich nur eins sagen: Traut euch! Und wie eine gute Freundin von mir immer gesagt hat: !Ihr könnt nur gewinnen!" Und damit hat sie Recht.
Ich selbst kann gar nicht sagen, wie viel mir diese Zeit gebracht hat. Aber eines auf jeden Fall- unbezahlbare Erinnerungen an eine wunderschöne Zeit mit tollen Menschen und spannenden Bekanntschaften in einem Land, das ich wirklich kennen und lieben gelernt habe.

Am liebsten würde ich sofort wieder zurückfliegen in meine "zweite Heimat" - und wer weiß, vielleicht dann ja für länger...? ;)